Die Landauer Firma Leissing Druckveredelung bringt Papier und Pappe zum Funkeln

Weltweit zehn und zwei davon in Landau: Die Bobst Expertfoil 142 Druckveredelungsmaschine. Foto: Nadia Buchczik

Wussten Sie, dass es von diesen Maschinen nur zehn weltweit gibt und zwei davon in Landau stehen? Die Rede ist von Bobst-Expertfoil 142 I und II. Zwei riesige Maschinen, die eines besonders gut können: Papier und Pappe zum Funkeln bringen. Mit diesen besonderen Maschinen bekommen Druckerzeugnisse aller Art mittels metallischer Folien einen Glanzeffekt und, nach Wunsch, Prägestempel mit und ohne Glanz. Sie machen das Druckerzeugnis fühlbar.  Das Unternehmen Leissing Druckveredelung ist 2007 nach Landau gezogen und seither auf Wachstumskurs. Drei LKW Ladungen Druckerzeugnisse wurden anfangs täglich geliefert, um sie zum Funkeln zu bringen. Heute sind es weit über zehn. 2017 dann der größte Wachstumssprung: Die Anschaffung einer zweiten Bobst-Expertfoil 142 und der Neubau eines wesentlich größeren, dem Raumbedarf angepassten, Firmengebäudes am Landauer Neuen Messplatz.

Glitzernde Weinetiketten, glänzende Schriftzüge, Prägungen, die die Figur auf dem Bild fühlbar machen: all das kann der Maschinenpark von Leissing Druckveredelung verwirklichen. Die beiden Bobst-Expertfoil 142 sind zwei von zehn Druckveredelungs-Maschinen weltweit, die die großformatigen Druckbogen im 6er Format aufnehmen können.

Der Werdegang eines Druckerzeugnisses verläuft in etwa so: Der Designer, beziehungsweise die Werbeagentur, erstellt das Layout nach Kundenwunsch und sämtliche Druckvorlagen und Daten die für die Herstellung von Nöten sind. Dann wird es in der Druckerei auf das gewünschte Material gedruckt. Bei der Leissing Druckveredelung werden die fertigen Druckerzeugnisse durch Veredelung zu etwas Besonderem. Zu guter Letzt wird noch gestanzt, gefalzt, gefaltet und, nach Bedarf, geklebt.

Firmengebäude Leissing Druckveredelung in Landau
Gelungenes Zusammenspiel der leicht glänzenden Alu-Cobond-Verkleidung und den reinweißen Fassadenelementen. Foto: Speeter

Die Wahl der Größe des Druckbogens fällt zunehmend auf die großformatigen 6er Format Druckbogen, die oft doppelt so groß wie eine Zeitungsseite sind. Das 6er Format hat eine Größe von 102 cm x 142 cm. Das kleinere Standardmaß für Druckbogen, das sogenannte 3b Format, hat lediglich ein Größe von 72 cm x 102 cm und ist damit halb so groß. Für die Druckereien sind die 6er Bogen effizient, für die Druckveredeler bis vor einigen Jahren kompliziert: Die Bogen mussten für die kleinen Veredelungsmaschinen auf das Format 3a halbiert werden, was dazu führte, dass der Platz auf dem Druckbogen für die meisten Verpackungsformate nicht voll genutzt werden konnte. So wurde zwangsweise erhöhter Ausschuss produziert.

Norbert Schulz, der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Leissing Druckveredelung, hatte die Idee, dass es doch möglich sein müsse, eine Veredelungsmaschine herzustellen, die in der Lage ist, es mit den großen Druckbogen im 6er Format aufzunehmen. Er suchte vier Jahre nach einem Partner-Unternehmen, das die Herausforderung annehmen würde, eine Veredelungsmaschine nach seiner Idee zu produzieren. Die Schweizer Firma Bobst machte sich daran und nach einiger Tüftelei konnte die erste Bobst-Expertfoil 142 in Landau vor zehn Jahren ihren Dienst aufnehmen.

Das war der Durchbruch zum Global Player. Im Januar 2016 trat die zweite Expertfoil 142 bei der Firma Leissing Druckveredelung ihren Dienst an.

Damit wurde der alte Standort in der Lise-Meitner-Straße am Landauer Neuen Messplatz endgültig zu klein. Zusätzlich wurde durch die fehlende Überladefläche das Be- und Entladen der LKW zunehmend zeitaufwändiger.

Als die Firma Leissing im Jahr 2007 nach Landau zog, lieferten etwa drei bis sieben LKWs wöchentlich die zu veredelnden Produkte an. Heute sind es etwa zehn LKWs täglich, die auf dem Hof abgefertigt werden müssen. Wegen der fehlenden Überladefläche muss jeder Laster außerdem mühsam mit dem Gabelstapler be- und entladen werden. Das kostet Zeit. Deswegen war bei der Neuplanung des Gebäudes wichtig, dass die LKWs an die Überladefläche fahren können und dann direkt mit dem Hubwagen zugänglich sind.

Entstanden ist eine Halle inklusive Bürotrakte mit Sozialräumen und einem Schulungsraum. Der Schulungsraum liegt in der oberen Etage und bietet einen herrlichen Rundumblick über die Queichheimer Felder. Gerne stellt die Firma Leissing diesen Schulungsraum samt nutzbarer Küche und einer herrlichen Dachterrasse anderen Unternehmen auf Mietbasis zur Verfügung.

Die jetzt fast doppelt so große, freitragende Produktionshalle hat die Besonderheit, dass sie ohne jegliche Stützpfeiler auskommt. Dadurch ist die komplette Fläche von 66m x 36m voll nutzbar.

Die Fassade ist in ihrer Gestaltung einmalig und spiegelt gekonnt das Arbeitsfeld der Firma wieder. Die metallisch glänzende Alu-Cobond-Verkleidung des Gebäudes lebt vom Kontrast mit dem reinweißen Fassadenputz. Das Unternehmen wertet Druckerzeugnisse mit metallischen Glanzeffekten auf, wie die Alu-Cobond-Fassade die weißen Putzelemente. Gelungene, individuelle Architektur!

Leissing Druckveredelung ist weiter auf Wachstumskurs und bringt weltweit Glanz aufs Papier. Kein Wunder also, dass das Unternehmen unter anderem den Titel „Königlicher Druckveredeler“ trägt, hat es doch für den ghanaischen König Bansah die sogenannte Geschäftsausstattung zum Glänzen gebracht.

Mit Brief und Siegel: Landauer Druckveredelungen sind von königlicher Qualität. Foto: Leissing Druckveredelung